Charu Negi erhält Best Poster Award
Entwicklung verbesserter Beschichtungen zum Schutz vor Korrosion

Korrosion ist eine der größten Gefahren für die Langlebigkeit von metallischen Infrastrukturen wie Brücken, Pipelines und Fahrzeugen und verursacht jedes Jahr Schäden in Höhe von schätzungsweise 3-4% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Organische Beschichtungen werden zwar häufig zum Schutz von Metallen verwendet, doch sobald sie beschädigt oder defekt sind, kann sich Korrosion darunter ausbreiten und schließlich zum Versagen führen. Für ihre Forschung zum Verständnis der Prozesse und zur Verbesserung solcher Beschichtungen wurde Charu Negi, Doktorandin am Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI-SusMat), auf dem 76. Annual Meeting der International Society of Electrochemistry (ISE-2025) in Mainz mit dem Best Poster Award ausgezeichnet.
„Ich freue mich sehr über den Best Poster Award. Ich möchte mich bei meinen Betreuern für ihr konstruktives Feedback und ihre unermüdliche Unterstützung bedanken“, sagt Negi. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Delamination organischer Beschichtungen, bei der Korrosion an defekten Stellen oder an der Grenzfläche allmählich die Haftung zwischen Beschichtung und Metall untergräbt. Mithilfe von Messungen mit der Raster-Kelvinsonde und Oberflächenanalysen konnte sie zeigen, wie Korrosion an der Grenzfläche zwischen Beschichtung und Metall entsteht und fortschreitet und wie selbstheilende Beschichtungen diesem Prozess entgegenwirken können. Solche Erkenntnisse sind entscheidend für die Entwicklung langlebiger und effizienter Schutzschichten. „Mein primäres Ziel ist es, zu einem grundlegenden Verständnis beizutragen, wie Selbstheilung an der Grenzfläche tatsächlich funktioniert. Das Projekt ist die perfekte Plattform dafür, insbesondere weil es die Möglichkeit bietet, von einem sehr erfahrenen Betreuungsteam des MPI-SusMat, einem Industriepartner und der RMIT University zu lernen – diese Zusammenarbeit ist das Beste an meinem Forschungsprojekt“, betont Negi.
Sie schloss ihr Bachelor- und Masterstudium an der Doon University in Dehradun, Indien, ab, bevor sie 2023 mit Unterstützung eines Marie-Skłodowska-Curie-Doktorandenstipendiums zum MPI-SusMat kam. Im Rahmen ihres Stipendiums nimmt sie am RMIT European Doctoral Innovators (REDI)-Programm teil, das Kooperationen mit der RMIT University in Australien und einem Industriepartner in Deutschland ermöglicht.
Die International Society of Electrochemistry fördert den globalen Austausch in der elektrochemischen Wissenschaft und Technologie. Ihre Jahrestagung bringt internationale Expert:innen aus Wissenschaft und Industrie zusammen und findet jedes Jahr in einem anderen Land statt. Es wurden 1106 Poster präsentiert unter dem Motto „Von Grundlagenforschung zu nachhaltigen Technologien“.