Die Entwicklung neuer Materialien, Mikrostrukturen und Herstellungsverfahren basierte Jahrtausende lang auf Trial und Error. Das durch zufällige Entdeckungen, systematische Experimente und den Transfer aus benachbarten wissenschaftlichen Disziplinen erworbene Wissen brachte viele empirische Regeln und später prädiktive Theorien hervor. In Kombination mit Computersimulationen sind sie heute zu einem Rückgrat der Materialwissenschaft geworden, die es ermöglichen fortgeschrittene Materialien und Prozesse auf der Grundlage eines detaillierten Verständnisses zu entdecken und zu verbessern. Dieser klassische Ansatz des "intelligenten Designs" wird gegenwärtig durch den zunehmenden Einsatz moderner statistischer Analysen und künstlicher Intelligenz, die auf große Datensätze angewandt werden, in Frage gestellt und teilweise aufgelöst.
In der Tat führt nicht nur die Automatisierung der Materialproduktion und -prüfung, sondern auch die rasche Entwicklung der Charakterisierung und der Materialsimulation zu einer drastischen Zunahme des Umfangs der von unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gesammelten relevanten Informationen. Doch anders als die Drachen in den alten Sagen, die sich damit zufrieden gaben, die von ihnen gesammelten Schätze zu bewachen, wollen wir diesen Schatz mit Hilfe von Datenanalyse und künstlicher Intelligenz in wissenschaftlichen Fortschritt verwandeln.
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