Best Poster Award für Florian Busch

Mikrostruktur bestimmt Effizienz von Thermoelektrika

22. September 2025

Wie kann Abwärme aus der Industrie genutzt und in nachhaltigen Strom umgewandelt werden? Thermoelektrische Materialien bieten dafür großes Potenzial – allerdings ist ihre Effizienz bislang noch zu gering für den breiten Einsatz. Florian Busch, Masterstudent am Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI-SusMat), untersucht, wie sich diese Materialien verbessern lassen, und wurde dafür nun mit dem Best Poster Award auf der 21st European Conference on Thermoelectrics in Nancy (Frankreich) ausgezeichnet.

„Schon die Teilnahme an der Konferenz war für mich als Masterstudenten etwas Besonderes. Nicht viele Institute schenken Nachwuchsforschenden so viel Vertrauen. Umso mehr freue ich mich über diesen Preis. Mein besonderer Dank gilt meinen Betreuerinnen Prof. Christina Scheu und Dr. Eleonora Isotta, die mich seit meinem Start am Institut im Januar großartig unterstützt haben“, sagt Busch. Effiziente Thermoelektrika zeichnen sich durch eine niedrige Wärmeleitfähigkeit und eine hohe elektrische Leitfähigkeit aus. Bisher ging man davon aus, dass alle Korngrenzen in Thermoelektrika Phononen streuen und damit die Wärmeleitfähigkeit verringern. In seinem Poster zeigte Busch jedoch, dass verschiedene Arten von Korngrenzen sehr unterschiedlich wirken, abhängig von ihren strukturellen und chemischen Eigenschaften. In weiteren Untersuchungen erforscht er nun, ob eher Phononen oder Elektronen die thermische Grenzflächenresistenz bestimmen.

Florian Busch studiert den Masterstudiengang „Nachhaltige Werkstofftechnik“ an der RWTH Aachen und schreibt seine Masterarbeit am MPI-SusMat. Ab Frühjahr nächsten Jahres wird er am Institut seine Promotion zu thermoelektrischen Materialien beginnen.

Die European Conference on Thermoelectrics zählt zu den führenden internationalen Treffen auf diesem Gebiet und deckt das gesamte Spektrum, von der Grundlagenforschung in Physik und Chemie bis hin zu neuen Materialien, Geräten und Anwendungen, ab. Von rund 70 Postern wurden lediglich sechs ausgezeichnet – eine bemerkenswerte Anerkennung für einen Masterstudenten am Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn.

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