Feste und widerstandsfähige Stähle für extreme Bedingungen
Dr. Hyung-Jun Cho erhält Humboldt-Forschungsstipendium

Dr. Hyung-Jun Cho, seit August 2024 Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI-SusMat), wurde mit dem renommierten Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Ziel seiner Forschung ist die Entwicklung kosteneffizienter und nachhaltiger Stahllegierungen mit verbesserten Eigenschaften – insbesondere für den Einsatz unter extremen Bedingungen wie Wasserstoffumgebungen oder kryogenen Temperaturen.
Solche Stähle könnten zum Beispiel für den Transport von flüssigem Wasserstoff eingesetzt werden. Der Transport erfordert Materialien, die extrem niedrige Temperaturen aushalten können. Bisher kommen dafür Nickel- und Chromlegierungen zum Einsatz, die allerdings teuer sind und komplizierte Wärmebehandlungen benötigen. Cho entwickelt daher Stähle, die vergleichbare Eigenschaften bieten, aber ohne den Einsatz von teuren Legierungselementen auskommen.
Der Schlüssel liegt in der gezielten Steuerung der Mikrostruktur durch Wärmebehandlung und thermomechanische Prozesse. Nanopartikel aus Bor, Kohlenstoff oder Stickstoff tragen dazu bei die Stähle fester zu machen. Zur Charakterisierung der Mikrostrukturen nutzt Cho unter anderem Raster- und Transmissionselektronenmikroskopie, die am MPI-SusMat zur Verfügung stehen. Ziel ist es, nicht nur beständigere, sondern auch leichtere Stähle zu entwickeln. Langfristig könnten die entwickelten Stähle sogar Nickel-basierte Superlegierungen in Turbinen ersetzen.
Hyung-Jun Cho promovierte an der Pohang University of Science and Technology (Südkorea) zur Rolle von Kupfer und der Substitution von Nickel durch Kupfer in austenitischen rostfreien Stählen. Mit dem Humboldt-Stipendium kann er seine Forschung am MPI-SusMat weiter vorantreiben.