Eine Konferenz – sechs Auszeichnungen
Max-Planck-Mikromechanik-Team gewinnt bei der Konferenz „Nanomechanical Testing in Materials Research and Development“ mehrere Auszeichnungen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Nachhaltige Materialien (MPI-SusMat) haben bei der renommierten Konferenz „Nanomechanical Testing in Materials Research and Development“ in Messina, Italien, mehrere Poster- und Nachwuchspreise gewonnen. Die TeilnehmerInnen der Konferenz stimmten insgesamt sechs Mal für das Team des MPI-SusMat ab.
Den ersten Platz in der Kategorie Vorträge junger Forschender sicherte sich Lalith Bhaskar. Er präsentierte sein eigens entwickeltes mikromechanisches System, das Materialien unter sehr hohen konstanten Dehnraten auf ihre Härte prüft. Der Bedarf an Materialtests unter solchen extremen Bedingungen nimmt mit Innovationen in der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung und zukünftigen Transportsystemen, in denen Materialien extremen Anforderungen ausgesetzt sind zu. Bhaskar untersuchte die Auswirkungen hoher konstanter Dehnraten auf Nickel, Quarzglas und Molybdän.
Hendrik Holz erhielt gleich zwei Auszeichnungen: Die erste Auszeichnung gewann er für sein Poster auf dem er der Frage nachgeht ob Kleinwinkelkorngrenzen, die in fast allen Metallteilen vorkommen, die mechanischen Eigenschaften von Kupfer beeinflussen. Indem er Bereiche in der Nähe und weiter von Korngrenzen entfernt verglich zeigt er, dass ihr Einfluss so gering ist, dass er mit Nanoindentation nicht messbar ist. Die zweite Auszeichnung erhielt er für die 40-sekündige Vorstellung des Posters.
Auch Shreehard Sahus Poster zur Hochtemperatur-in-situ-Mechanik von Hämatit wurde von den TeilnehmerInnen auf den ersten Platz gewählt. Eisenoxide wie Hämatit unter Vakuumbedingungen bei Temperaturen bis zu 700 °C zu testen bringt einige Herausforderungen mit sich. Dazu zählt Materialdegradation durch Kontaminationen des Elektronenstrahls während, die durch Gallium beim Ionenstrahlfräsen weiter verstärkt wird. Hämatit und andere Oxide werden mit Wasserstoff reduziert, um grünen Stahl herzustellen. Ihre Mechanik zu verstehen trägt daher direkt zur Verbesserung der grünen Stahlproduktion bei.
Jing Raos Poster beschäftigte sich mit Wasserstoffversprödung und gewann ebenfalls den ersten Platz. Ein wichtiger Aspekt um Wasserstoffversprödung zu verstehen ist die Rolle von mobilem Wasserstoff im Material. In ihrer Studie nutzte Rao einen neuartigen Ansatz, der es ermöglicht, mechanische Eigenschaften und Diffusionskoeffizienten von Ferrochrom-Legierungen gleichzeitig zu messen. Sie analysiert wie viel Wasserstoff in der Legierung vorhanden ist und damit wie gut Chrom Wasserstoff aufnehmen und binden kann. Auf Grundlage ihrer Forschung lassen sich in Zukunft wasserstoffresistenter Materialien entwickeln.
Den Abschluss der erfolgreichen Konferenz bildete ein lebendiges Quiz, bei dem Gruppenleiter James Best mit seinem Fachwissen zu Nanomechanik und der Geschichte der ECI-Konferenz glänzte. Sein Wissen wurde mit einem Glas sizilianischem Pesto gewürdigt.
Die Konferenz wird von „Engineering Conferences International“ organisiert und bringt WissenschaftlerInnen sowie industrielle Stakeholder aus dem Bereich der nano- und mikromechanischen Materialprüfung zusammen. Sie bietet eine Plattform für den Austausch über die neuesten Entwicklungen bei der Anwendung von nano- und mikromechanischen Prüfmethoden.