Wissenschaftliche Kooperation zwischen Griechenland und Deutschland
Fotis Tsiolis mit DAAD-Stipendium für binationales Promotionsprogramm ausgezeichnet
Fotis Tsiolis wurde mit einem renommierten Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ausgezeichnet. Das Stipendium ermöglicht ihm eine binationale Promotion an der National Technical University of Athens (NTUA) und dem Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI-SusMat) in Deutschland. Seit Januar 2025 ist er Teil der Theory and Simulation Group am MPI-SusMat, wo er computergestützte Modelle entwickelt, um den Einfluss thermomechanischer Produktionsprozesse auf die mechanischen Eigenschaften von Aluminiumlegierungen besser zu verstehen.

„Ich fühle mich geehrt, als erster griechischer Doktorand dieses Stipendium zu erhalten“, sagt Tsiolis. „Die Zusammenarbeit zwischen Griechenland und Deutschland voranzutreiben und gleichzeitig eines meiner größten Forschungsziele zu erreichen – am Max-Planck-Institut zu arbeiten – ist eine großartige Chance.“
Aluminium spielt eine zentrale Rolle in vielen Industrien, da es eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht bietet. Besonders in der Transport- und Verpackungsbranche sind Aluminiumlegierungen unverzichtbar. Tsiolis modelliert das Warmwalzen, ein Fertigungsschritt, bei dem Aluminiumblöcke bei Temperaturen zwischen 300°C und 500°C zu dünnen Blechen gewalzt wird. „Von Getränkedosen und Lebensmittelverpackungen bis hin zu Fassadenverkleidungen und Wärmetauschern – Aluminiumlegierungen sind ein fester Bestandteil unseres Alltags. Durch die Kombination der am MPI-SusMat entwickelten DAMASK-Simulationssoftware mit einem Cellular Automata Rekristallisationsmodell untersuche ich, wie sich das Warmwalzen auf die kristallographische Textur auswirkt. Kurz gesagt: Wie beeinflusst die thermomechanische Behandlung des Materials seine Formbarkeit und andere wichtige Eigenschaften? Meine Forschung könnte nicht nur etablierte industrielle Prozesse verbessern, sondern auch dabei helfen, Aluminiumlegierungen mit einem höheren Recyclinganteil zu optimieren, ohne deren mechanischen Eigenschaften zu beeinträchtigen.“
Tsiolis schloss sein Masterstudium in Bergbau- und Metallurgietechnik mit summa cum laude an der National Technical University of Athens (NTUA) ab. Er verfügt über Erfahrungen in der Aluminiumverarbeitung, Prozessmetallurgie von Nichteisenlegierungen und CALPHAD-basierter Legierungsentwicklung.
Das DAAD-Stipendium fördert binationale Promotionen, bei denen deutsche und ausländische Universitäten gemeinsam Forschungsprojekte durchführen. Unter dem Motto „Wandel durch Austausch“ trägt das Programm nicht nur zur internationalen Verständigung bei, sondern fördert auch wissenschaftliche Innovationen zur Bewältigung globaler Herausforderungen.