Brücken bauen zwischen Geologie und Materialwissenschaften

Geologin Renelle Dubosq kommt mit einem Stipendium des Kanadischen Forschungsrates an das Max-Planck-Institut für Eisenforschung

20. April 2022

Der "Natural Sciences and Engineering Research Council of Canada" (NSERC) (übersetzt: Kanadischer Forschungsrat für Natur- und Ingenieurswissenschaften) hat Dr. Renelle Dubosq mit einem Stipendium ausgezeichnet. Das Stipendium ermöglicht einen Forschungsaufenthalt im Ausland und Dubosq entschied sich für die nächsten zwei Jahre am Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) zu arbeiten. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung von Verformungs- und Mobilitätsprozessen in Geomaterialien. Eines ihrer aktuellen Projekte ist die Entwicklung kryogener Ansätze für die Atomsondentomographie. Ziel ist es, Nanostrukturen in Eis, stellvertretend für monomineralische Gesteine, zu untersuchen und den Einfluss von Verunreinigungen auf Rekristallisationsprozesse zu erforschen.

Dubosq ist die einzige Geologin am MPIE. Sie hat sich daher zum Ziel gesetzt, die interdisziplinäre Forschung in den Materialwissenschaften zu vertiefen: „Es ist eine großartige Gelegenheit, mit Experten auf dem Gebiet der Materialwissenschaften zusammenzuarbeiten, von ihnen zu lernen und Zugang zu hochmodernem Forschungsequipment zu haben. Auch das Arbeitsumfeld ist großartig und fördert Zusammenarbeit und Kreativität. Ich freue mich darauf, während meines Aufenthalts mein Netzwerk weiter auszubauen und Brücken zu bauen, die die Lücken zwischen Geo- und Materialwissenschaften schließen.“

Methodisch integriert Dubosq strukturelle und geochemische 2D- und 3D-Kartierungstechniken, die die Morphologie und chemische Zusammensetzung von gesteinsbildenden Mineralien auf atomarer Ebene abbilden. Um auf dieser Ebene zu forschen, hat sie sich der Forschungsgruppe "Atomsondentomographie" in der Abteilung "Mikrostrukturphysik und Legierungsdesign" angeschlossen. Die Atomsondentomographie ist eine hochauflösende Charakterisierungstechnik, die eine dreidimensionale Elementkartierung mit nahezu atomarer Auflösung ermöglicht.

Das NSERC ist eine kanadische Regierungsbehörde, die für die Finanzierung von Natur- und Ingenieurwissenschaften zuständig ist. Sie ist der größte Förderer von wissenschaftlichen Talenten und naturwissenschaftlicher Forschung in Kanada.

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