Nachhaltige Magnetlegierungen für die Energiewende
Dr. Shaolou Wei erhält Humboldt-Stipendium und setzt Forschung am MPI SusMat fort
Grüne Energie und Hochleistungsgeräte sind auf Hartmagnete angewiesen. Von Windrädern bis zu Festplatten werden jährlich Kilotonnen von Hartmagneten hergestellt. Das ist nicht nur ökologisch schädlich, sondern auch ökonomisch ineffizient, da sie in der Regel Seltene und somit teure Erden enthalten. Dr. Shaoulou Wei, Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI SusMat), hat ein Stipendium der Alexander von Humboldt Stiftung gewonnen, mit dem er nachhaltige hartmagnetische Legierungen entwickelt. Das Stipendium ermöglicht herausragenden ForscherInnen einen zweijährigen Aufenthalt an einer deutschen Forschungseinrichtung ihrer Wahl. Wei entschied sich am MPI SusMat zu bleiben, um sein Projekt fortzusetzen: „Ich freue mich sehr darauf, hier zu forschen und neue nachhaltige Legierungen für Hartmagnete zu entwickeln.“
Wei verfolgt einen neuen Lösungsansatz: "Wir nutzen gar keine Seltenen Erden. Die Magnete bestehen hauptsächlich aus Eisen und Stickstoff. Eisen ist das zweithäufigste Metall in der Erdkruste und Stickstoff das häufigste Element in unserer Atemluft. Die neu entwickelten Magnete können stärker und ihr produzierte Energie doppelt so hoch sein wie das herkömmlicher Magnete. Allerdings ist es noch schwierig, die thermodynamischen und kinetischen Grundlagen für die Herstellung dieser Magnete zu schaffen", erklärt Wei. In seinem Projekt wird Wei eine reaktive Gasphasensynthese für die Massenproduktion der Magnete entwickeln. Um die optimalen Mikrostrukturen für die magnetische Härtung zu erforschen, kombiniert Wei die Synthese mit Multiskalen-Experimenten.
Vor seiner Tätigkeit am MPI SusMat promovierte Wei in physikalischer Metallurgie und forschte ein Jahr als Postdoktorand am Massachusetts Institute of Technology, USA. Die Humboldt-Stiftung fördert die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen herausragenden WissenschaftlerInnen aus dem Ausland und Deutschland. Sie vergibt Forschungsstipendien an WissenschaftlerInnen, die über eine hervorragende Qualifikation und ein eigenständiges Forschungsprofil verfügen. Da der Preisträger die Gastinstitution in Deutschland frei wählen kann, ist der Preis sowohl für die PreisträgerInnen als auch für die Gastinstitution eine große Ehre.