Chanwon Jung erhält Humboldt-Stipendium
Am MPIE setzt er seine Forschung an thermoelektrischen Materialien für nachhaltige Elektrizität fort
Die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnet Dr. Chanwon Jung mit einem zweijährigen Stipendium aus. Jung kann so seine Forschung über thermoelektrische Materialien zur Umwandlung von Abwärme in Strom fortsetzen. Seit August 2021 ist Jung Postdoktorand in der Gruppe „Nanoanalytik und Grenzflächen“ (Gruppenleiterin: Prof. Christina Scheu) am Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE). Er wurde zunächst mit einem Stipendium des MPIE gefördert, erhielt aber bereits einen Monat später ein Stipendium der koreanischen Regierung.
„Ich bin glücklich und schätze es sehr, dass meine Forschung und mein Karriereweg von verschiedenen Forschungseinrichtungen weltweit anerkannt werden. Das Humboldt-Stipendium ermöglicht es mir, mich weiter auf meine Forschung am MPIE zu konzentrieren und zur Entwicklung effizienterer thermoelektrischer Materialien beizutragen“, sagt Chanwon Jung. Thermoelektrische Materialien können Abwärme in Strom umwandeln ohne die Umwelt zu belasten. Allerdings ist der Umwandlungsprozess noch nicht effizient genug, um mit Brennstoff- oder Solarzellen zu konkurrieren. Während seines Aufenthalts wird Jung die Beziehung zwischen der Mikrostruktur und den Eigenschaften von Zinn-Selenid (SnSe) untersuchen. Aufgrund seiner geringen Wärmeleitfähigkeit ist es eines der vielversprechendsten thermoelektrischen Materialien. Weitere Erkenntnisse, insbesondere über verschiedene Defekte im Material, sind der Schlüssel zur Entwicklung effizienterer thermoelektrischer Materialien zur Energieumwandlung.
Bevor er zum MPIE kam, war Jung als Postdoktorand tätig und promovierte am Korea Advanced Institute of Science and Technology. Er arbeitete in der Gruppe für Atomsondentomographie und beschäftigte sich dort bereits mit thermoelektrischen und weichmagnetischen Materialien.
Die Humboldt-Stiftung vergibt Forschungsstipendien für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland, damit diese ihre Forschung an einer deutschen Gasteinrichtung ihrer Wahl fortsetzen können. Ziel ist es, den wissenschaftlichen Austausch zu fördern und junge exzellente Wissenschaftler*innen mit einem eigenen Forschungsprofil zu unterstützen. Die Preisträger sind frei eine Gasteinrichtung in Deutschland zu wählen. Daher wird der Preis als große Ehre, sowohl für die Wissenschaftler als auch für die gewählte Gastinstitution angesehen.