Humboldt-Stiftung zeichnet Khushubo Devi aus

Am MPIE erforscht Devi den Einsatz von Wasserstoff zur Eisenerzreduktion

Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat Dr. Khushubo Devi vom Indian Institute of Technology in Kanpur mit einem Stipendium des Henriette-Hertz-Programms ausgezeichnet. Das Programm bietet Mobilitätsstipendien für exzellente ausländische Wissenschaftler*innen an, die einen zweijährigen Forschungsaufenthalt an einer deutschen Forschungseinrichtung ermöglichen. Devi ist die erste Henriette-Herz-Preisträgerin, die an das Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) kommt.   

"Wir sind sehr froh und stolz, Khushubo bei uns zu haben. Sie ist eine exzellente Materialwissenschaftlerin und wird die Direktreduktion von Eisenerz mit Wasserstoff mittels Transmissionselektronenmikroskopie analysieren", sagt Dr. Isnaldi Souza, der zusammen mit seinem Kollegen Dr. Yan Ma die Gruppe "Nachhaltige Materialsynthese" leitet.  Weltweit suchen Forscherteams nach Möglichkeiten, den Kohlendioxidausstoß in der Industrie zu verringern. Da die Stahlindustrie allein für ca. 8% aller Kohlendioxidemissionen weltweit verantwortlich ist, ist es entscheidend alternative Wege für die Herstellung von grünem Stahl zu finden. "Wir wissen bereits, dass Wasserstoff zur Reduktion von Eisenerz verwendet werden kann. Wir sind jedoch noch nicht wirklich in der Lage, dieses Wissen industriell umzusetzen, da noch einige grundlegende Fragen offen sind: Wie wird Eisenerz mit Hilfe von Wasserstoff in Eisen umgewandelt? Was geschieht auf atomarer Ebene? Ich möchte dieser Frage nachgehen indem ich Eisenerz in eine mit Wasserstoff befüllte Analysekammer eines Transmissionselektronenmikroskops gebe und den Reduktionsvorgang live beobachte", erklärt Devi.

Das Henriette-Herz-Programm wurde kürzlich von der Alexander von Humboldt-Stiftung eingerichtet. Es ermöglicht ausgewählten Professor*innen und Gruppenleiter*innen, drei Postdocs ihrer Wahl für zwei Jahre an ihre Forschungseinrichtung zu holen, die durch das Programm voll finanziert werden. Prof. Dierk Raabe, Direktor am MPIE, und Dr. Baptiste Gault, Forschungsgruppenleiter am MPIE, wurden als sogenannte Humboldt-Scouts ausgewählt und können drei ausländische Forscherinnen und Forscher anwerben. Devi ist die erste Forscherin, die von Raabe ausgewählt wurde und am MPIE arbeitet.

Autorin: Yasmin Ahmed Salem

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