Batteriematerialien aus Biomasse
Professorin Zineb Kassab gewinnt den Max Planck Africa Mobility Grant und besucht das Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien
Professorin Zineb Kassab, Materialwissenschaftlerin an der Mohammed VI Polytechnic University in Marokko, wurde von der Max-Planck-Gesellschaft mit einem Max Planck Africa Mobility Grant ausgezeichnet. Der Preis ermöglicht es ihr am Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI SusMat) in Düsseldorf zu arbeiten und ihre Kooperation mit Professorin Christina Scheu, Leiterin der Gruppe „Nanoanalytik und Grenzflächen“ zu vertiefen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Biomasse aus der Landwirtschaft als Material für Natrium-Ionen-Batterien zu nutzen. Aus Bioabfall werden somit nachhaltige Batterien.
In Marokko werden jährlich mehr als 60 Millionen Tonnen Biomasse und organische Abfälle produziert. Sie stammen vor allem aus der Land- und Forstwirtschaft und der Agrarindustrie. „Aus der Biomasse lässt sich harter Kohlenstoff herstellen, der in Natrium-Ionen-Batterien als Material für Anoden gebraucht wird“, erklärt Kassab. „Diese Batterien sind eine vielversprechende Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien. Bis jetzt nutzt man für Natrium-Ionen-Batterien harten Kohlenstoff aus fossilen Quellen. Wenn wir den Kohlenstoff durch Biomasse herstellen, wird die gesamte Batterie nachhaltiger.“ Die Kooperation mit dem MPI SusMat zielt darauf ab, das Annodenmaterial mittels Transmissionselektronenmikroskopie bis auf die atomare Ebene zu untersuchen. Versteht man die Mikrostruktur, können die Wissenschaftlerinnen sie verbessern, um die Batterie genauso effizient zu machen, wie Batterien aus fossilen Brennstoffen.
Dieser innovative Ansatz ist nicht auf harten Kohlenstoff beschränkt: In kommenden Projekten ließe sich auch die Synthese von Graphit aus Biomasse erforschen, ein weiteres Schlüsselmaterial für Energieanwendungen.
Die Max Planck Africa Mobility Grants sollen afrikanischen WissenschaftlerInnen die Möglichkeit geben, mit Max-Planck-Instituten zusammenzuarbeiten, um Zugang zu Forschungsinfrastruktur und wissenschaftlichen Austausch zu ermöglichen. Sowohl die afrikanischen WissenschaftlerInnen als auch ihre Max-Planck-KollegInnen profitieren von der gemeinsamen Forschung.