Maschinelles Lernen für die grüne Stahlproduktion

Dr. Baptiste Bienvenu gewinnt Humboldt-Stipendium

19. Juni 2024

Dr. Baptiste Bienvenu wurde mit einem renommierten Alexander-von-Humboldt-Stipendium ausgezeichnet. Dies ermöglicht ihm, seine Forschung als Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI SusMat) fortzusetzen. Mit einem neuartigen maschinellen Lernmodell will er unser Verständnis von der direkten Eisenreduktion mit Wasserstoff vertiefen. Ein entscheidender Schritt in Richtung grüner Stahlproduktion.

„Wir wissen wie viel Potential das Direktreduktionsverfahren hat. Dennoch verstehen wir noch nicht genau wie sich Mikrostrukturen und Defekte während der Reduktion bilden. Das zu verstehen ist aber zentral, da beides die Eigenschaften des Materials beeinflusst. Um diese Phänomene auf atomarer Ebene zu untersuchen, entwickle ich ein neuartiges maschinelles Lernmodell für interatomare Potenziale. In enger Zusammenarbeit mit der experimentellen Forschung am MPI SusMat wird dieses Modell helfen, Licht in die Prozesse zu bringen die sich während der Reduktion auf atomarer Ebene abspielen. Dadurch identifizieren wir Hürden für die industrielle Anwendbarkeit, die es zu überwinden gilt.“

Bienvenu studierte Ingenieurwissenschaften an der École Centrale de Lyon in Frankreich und absolvierte seinen Master in Advanced Materials Science am Imperial College London, England. Bevor er zum MPI SusMat kam, verteidigte er seine Doktorarbeit über atomare Modellierung von Versetzungen am Standort Université Paris-Saclay des Kommissariats für Atomenergie und alternative Energien (CEA). Am MPI SusMat liegt sein Forschungsschwerpunkt an der Schnittstelle zwischen computergestützter und experimenteller Materialwissenschaft.

Die Humboldt-Stiftung fördert die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland und Deutschland. Sie vergibt Forschungsstipendien an Forschende, die hervorragende Qualifikationen und ein eigenes Forschungsprofil vorweisen können. Da die Preisträger die freie Wahl der Gastinstitution in Deutschland haben, gilt diese Auszeichnung als große Ehre sowohl für den Preisträger als auch für die Gastinstitution.

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht