Drei herausragende MPIE-Wissenschaftlerinnen werden am Karriereprogramm „Sign-Up!“ teilnehmen
Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) hat Dr. Anwesha Kanjilal, Dr. Aparna Saksena und Dr. Daria Smirnova, drei herausragende postdoktorale Wissenschaftlerinnen am Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE), für die Teilnahme an der Karriereentwicklungsinitiative „Sign Up!“ ausgewählt. Saksena und Smirnova werden an den Führungsseminaren teilnehmen, Kanjilal an den Seminaren zur Karriereentwicklung.
Die Seminare werden durch eine Zusammenarbeit zwischen der MPG und der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF) ermöglicht. Brillante Wissenschaftlerinnen sollen dabei unterstützt werden ihr Potential als kommende Führungskräfte erkennen und gezielt entwickeln zu können.
Dr. Anwesha Kanjilal arbeitet seit 2022 in der Gruppe „Mechanik an chemischen Grenzflächen“. Dort untersucht sie den Bruch intermetallischer Phasen in Magnesiumlegierungen. Magnesiumlegierungen sind entscheidende Bauteile für leichtere und energiesparende Autos. Intermetallische Phasen können sowohl zu robusteren Legierungen, aber auch Rissen und Materialversagen führen. Kanjilal untersucht welche Rolle Chemie, Kristallographie und Temperatur für das Bruchverhalten der intermetallischen Phasen spielen. So lassen sich Legierungszusammensetzung und damit Materialeigenschaften optimieren. Kanjilal hat 2022 ihren Doktortitel in Werkstofftechnik erworben und den Grundstein für ihre weitere Karriere gelegt: 2023 nahm sie an einem Workshop zu Stimme und Körpertraining für Wissenschaftlerinnen teil und an einem Workshop zur Wissenschaftskommunikation. In der Interviewreihe "Frauen in der Wissenschaft" sprach sie über ihre Motivationen, Ambitionen und Empfehlungen für Frauen, die eine Karriere in der Forschung anstreben.
Dr. Aparna Saksena ist stellvertretende Gruppenleiterin der „Atomsondentomographie“ Gruppe. Zuvor schloss sie ihr Promotionsstudium in Materialchemie an der RWTH Aachen ab und arbeitete drei Jahre als Postdoktorandin am MPIE. Ihr Hauptaugenmerk ist eine nachhaltigen, auf Wasserstoff basierende Wirtschaft. Ihre Forschung setzt an kritischen Herausforderungen rund um die Wasserstoffproduktion mittels Katalysatoren und deren Wechselwirkungen mit strukturellen Materialien an. Damit Wasserstoff zu einer tragfähigen Alternative wird, muss die katalytische Effizienz während der Elektrolyse weiter erhöht werden. Wasserstoff zu lagern und zu transportieren ist eine weitere Herausforderung, da er Versprödung hervorrufen kann. Erst wenn diese Prozesse verstanden sind, lassen sich neue, resistente Transportmaterialien entwickeln.
Dr. Daria Smirnova wurde 2021 Teil der Gruppe „Mikrostruktur & Mechanik“. Davor promovierte sie in Physik der kondensierten Materie an der Nationalen Kernforschungsuniversität in Moskau und arbeitete als Postdoktorandin an der Ruhr-Universität Bochum. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung auf dem Gebiet der Materialsimulationen klärt sie die atomaren Mechanismen auf, die zum Versagen von Hochtemperaturlegierungen führen. Solche Legierungen werden für Turbinenschaufeln in Gasturbinen oder Strahltriebwerken verwendet und müssen extremen Belastungen standhalten. Darüber hinaus ist Smirnova in der materialwissenschaftlichen Community für die Entwicklung fortschrittlicher atomarer Potenziale mit hoher Übertragbarkeit bekannt. Sie wurde ebenfalls in der Interviewreihe „Frauen in der Wissenschaft“ vorgestellt.
Das Programm "Sign Up!" ist darauf ausgelegt, die Führungsfähigkeiten herausragender Wissenschaftlerinnen zu fördern. Es umfasst Seminare zu beruflicher Kommunikation, Auftreten, Selbstmanagement sowie Führungsstrategien. Die Wahl von Kanjilal, Saksena und Smirnova zeigt ihre außergewöhnlichen wissenschaftlichen Fähigkeiten und dient als Inspirationsquelle für junge Forscherinnen, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben.