Tim M. Schwarz erhält den E.W. Müller Outstanding Emerging Scientist Award

3. November 2023

Tim M. Schwarz, Doktorand in der Gruppe Atomsonden-Tomographie (APT) am Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE), ist von der International Field Emission Society (IFES) mit dem E.W. Müller Outstanding Emerging Scientist Award ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt seine Arbeiten zum Einsatz der APT bei der Untersuchung von gefrorenen Flüssigkeiten und somit die Möglichkeit, Flüssig-Fest-Grenzflächen auf atomarer Ebene zu untersuchen. Der nach dem Erfinder des Feldionenmikroskops und der Atomsonde benannte Preis ist die renommierteste Auszeichnung für aufstrebende Wissenschaftler. Er wird für originelle Arbeiten auf dem Gebiet der Feldemission und Ionisation, Entwicklungen oder innovative Anwendungen der APT verliehen. Der Wettbewerb um den Preis ist hart: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer präsentieren ihre Forschungsarbeiten auf der Konferenz für Atomsonden-Tomographie und -Mikroskopie (APT&M), wo sie sich den anspruchsvollen Fragen der IFES-Jury und Mitglieder stellen.

"Ich fühle mich sehr geehrt, diesen prestigeträchtigen Preis zu erhalten. Er ist eine Anerkennung der Atomsonden-Gemeinschaft für meine Arbeit in den letzten drei Jahren auf diesem Bereich. Mein besonderer Dank gilt vor Allem meinem Mentor Baptiste Gault und Ingrid McCarroll vom MPIE sowie Patrick Stender und Guido Schmitz von der Universität Stuttgart für ihre Unterstützung in den vergangenen Jahren", sagt Schwarz.

In früheren Arbeiten hat Schwarz die Kryo-Atomsondentomographie zur Untersuchung von Flüssigkeiten eingesetzt, um das Feldverdampfungs- und Fragmentierungsverhalten von gefrorenen Flüssigkeiten und Biomolekülen besser zu verstehen. In einem weiteren Schritt will Schwarz die reaktive Flüssig-Fest-Grenzflächen mithilfe der APT auf nahezu atomarer Ebene analysieren. Verschiedene Vorgänge wie z.b. die Korrosion oder auch katalytische Reaktionen finden an diesen Grenzflächen statt, jedoch ist es nach wie vor eine große Herausforderung diese analytisch abzubilden. Zum Teil aufgrund von Schwierigkeiten, die Übergangszustände sowohl des Festkörpers als auch der Flüssigkeit einzufrieren, sowie die Möglichkeit die Probe unter kryogenen Temperaturen zu präparieren und zwischen den Geräten zu transferieren.

Er präsentierte einen neuartigen Ansatz, die Flüssig-Grenzflächen mithilfe der APT auf Ihre lokale Zusammensetzung sowohl des Festkörpers als auch der Flüssigkeit zu untersuchen. Dies erlaubt die Entwicklung von verschiedenen Vorgänge und Reaktionen quasi „in-situ“ an der Flüssig-Fest Grenzfläche zu entschlüsseln. In seinem preisgekrönten Vortrag präsentierte Schwarz seine Forschung von der Entwicklung zur Probenpräparation von Flüssigkeiten, über die Analyse verschiedenen Flüssigkeiten bis hin zur Analyse von Flüssig-Fest Grenzflächen. Dies eröffnet neue Perspektiven für die zukünftige Analyse von Korrosionsmechanismen, nasschemischen und katalytischen Prozessen auf kleinster Längenskalen um ein besseres grundlegendes Verständnis zu erhalten.

Die IFES ist eine internationale wissenschaftliche Gesellschaft zur Förderung der Hochfeld-Nanowissenschaften und der Feldmikroskopie. Eine ihrer Aufgaben ist die Organisation der APT&M-Konferenz, die seit 1952 alle zwei Jahre stattfindet. Das letzte Symposium fand im September 2023 in Leuven, Belgien, statt.

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht