Drei MPIE-Wissenschaftlerinnen zur Teilnahme am Karriereprogramm "Sign-Up" ausgewählt

7. Dezember 2022

Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) hat Dr. Ningyan Cheng, Dr. Dipali Sonawane und Dr. Jing Yang, Postdoktorandinnen am Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE), zur Teilnahme am Karriereprogramm "Sign Up!" ausgewählt. Cheng wird an den Seminaren für kommende Führungskräfte teilnehmen, Sonawane und Yang an den Seminaren zur Karriereentwicklung. Das "Sign Up"-Programm wird seit 2010 in einer Kooperation der MPG mit der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF) durchgeführt. Ziel des Programms ist es, exzellente Wissenschaftlerinnen zu fördern und zu zukünftigen Führungspersönlichkeiten auszubilden.


Dr. Ningyan Cheng ist außerordentliche Professorin an der Anhui Universität in China. Im Laufe ihrer Karriere hat sie mehrere Auszeichnungen und Stipendien erhalten. In diesem Jahr kam sie durch ein Humboldt-Stipendium an das MPIE. Hier erforscht sie den Zusammenhang zwischen der elektrokatalytischen Aktivität von Legierungen und dem Prozess des Legierens. Beim Legieren werden Elemente miteinander kombiniert. Die elektrokatalytischen Fähigkeiten der fertigen Legierung gehen über die der einzelnen Elemente hinaus. Man geht davon aus, dass dies auf synergetische Effekte der atomaren Eigenschaften der einzelnen Elemente zurückzuführen ist. Allerdings gibt es noch nicht genügend experimentelle Beweise für diese Annahme. Cheng will mit Hilfe von ex-situ- und in-situ-Elektronentransmissionsmikroskopie ein tiefergehendes Verständnis der katalytischen Mechanismen entwickeln. Dies wird dazu beitragen, eine Strategie für das Design und die Anwendung neuartiger Hochentropie-Legierungen zu erstellen.


Dr. Jing Yang promovierte 2020 in Materialwissenschaften am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Im Jahr 2018 erhielt sie den Graduate Student Gold Award der Materials Research Society. Seit 2022 arbeitet sie am MPIE und untersucht die Korrosion von Legierungen. Korrosion kann die Sicherheit von Legierungen erheblich beeinträchtigen. Daher ist es notwendig, korrosionsbeständige Materialien zu entwickeln. Yang beschäftigt sich speziell mit Magnesiumlegierungen, die zum Beispiel in der Automobilindustrie genutzt werden. Sie nutzt computergestützte Werkstoffmodellierung, um Defektphasen an der Fest-Flüssig-Grenzfläche unter realistischen Bedingungen zu untersuchen. Diese Methode hilft zu verstehen, wie verschiedene Legierungselemente bei Korrosionsprozessen zusammenwirken. Sobald dies verstanden ist, können bessere korrosionsbeständige Legierungen entwickelt werden.


Dr. Dipali Sonawane kam 2022 mit einem Humboldt-Stipendium an das MPIE. Das Stipendium unterstützt Forscherinnen und Forscher mit  exzellenten Qualifikationen. Ihr Schwerpunkt am MPIE ist die Suche nach nachhaltigeren Alternativen zu hochfesten Stählen und Superlegierungen. Nachhaltig in Bezug auf die Recyclingfähigkeit und den Verzicht auf Seltene Erden. Einer der vielversprechenden Kandidaten sind Eisenaluminide, aber ihr mechanisches Verhalten unter anwendungsrelevanten Extrembedingungen ist aufgrund der begrenzten Möglichkeiten für mechanische Tests und Instrumente mit hohem Durchsatz noch nicht ausreichend erforscht. Um diese Lücke zu schließen und nachhaltigere Alternativen zu bieten, verwendet Sonawane eine Entnetzungstechnik zur Herstellung einkristalliner FeAl-Mikropartikel aus Dünnschichten. Eine neue Methode, um die Festigkeit unter hohen Dehnungsgeschwindigkeiten und Temperaturen mit Hilfe eines selbst entwickelten Prüfaufbaus für hohe Dehnungsraten zu bestimmen. Anschließend werden verschiedene elektronenmikroskopische Techniken eingesetzt, um die Verformungsmechanismen der Mikropartikel genauer zu studieren.


Mit dem "Sign Up"-Programm möchte die MPG junge Wissenschaftlerinnen ermutigen, Führungspositionen anzustreben. Die Kandidatinnen werden für ihre außergewöhnlichen wissenschaftlichen Fähigkeiten und ihren Teamgeist ausgezeichnet und dienen als Inspiration für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen. Das Programm besteht aus vier Seminarmodulen und Diskussionen mit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die karrierefördernden Seminare bieten Informationen zu professioneller Kommunikation, Auftreten und Selbstmanagement. Die Führungsseminare helfen den Teilnehmerinnen bei der Entwicklung von Führungskommunikation, Strategien und Leistungsfähigkeit. Drei von fünf vom MPIE nominierte Forscherinnen wurden für die Teilnahme im kommenden Jahr ausgewählt.  

 

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