Humboldt-Stiftung vergibt Stipendium an Ningyan Cheng

Chinesische Materialwissenschaftlerin startet am Max-Planck-Institut für Eisenforschung und forscht zu neuen Legierungen für grüne Energie

22. April 2022

Dr. Ningyan Cheng, assoziierte Professorin an der Anhui Universität (China), wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem Humboldt-Stipendium ausgezeichnet. Das Stipendium ermöglicht es ihr, ihre Forschung zwei Jahre lang an einer beliebigen Gasteinrichtung in Deutschland fortzusetzen. Cheng hat im April 2022 am Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) angefangen, um neue Hochentropie-Legierungen für die Elektrokatalyse zu entwickeln. Sie arbeitet in den MPIE-Gruppen "Nanoanalytik und Grenzflächen" und "Transmissionselektronenmikroskopie", die von Prof. Christina Scheu und Dr. Christian Liebscher geleitet werden.

Elektrokatalysatoren werden benötigt, um effizient elektrische in chemische Energie umzuwandeln und so die Speicherung überschüssiger elektrischer Energie aus erneuerbaren Energiequellen wie Solar- oder Windkraftanlagen, zu ermöglichen. Hochentropie-Legierungen sind feste Lösungen mit mindestens fünf Hauptelementen. Aufgrund der einzigartigen Eigenschaften, die sich aus der Synergie der gemischten Elemente ergeben, gelten die Legierungen als vielversprechende Kandidaten für effiziente Elektrokatalysatoren. Allerdings fehlt bislang ein tiefgreifendes Verständnis der katalytischen Prozesse. Daher konzentriert sich Chengs Forschung nun auf die elektrokatalytischen Mechanismen neuer Hochentropie-Legierungen. Ihr Ziel ist es, die Grundlage für das Design und die Anwendung dieser Legierungen für neue Energietechnologien zu schaffen. „Ich bin begeistert und glücklich das Humboldt-Stipendium zu erhalten und mit Tina und Christian hier am MPIE zu arbeiten. Ihre Expertise und die High-Tech Mikroskopie-Infrastruktur ermöglichen mir Experimente zur elektrokatalytischen Aktivität von Hochentropie-Legierungen durchzuführen“, sagt Cheng.

Cheng promovierte im Juli 2020 am Australian Institute for Innovative Materials an der University of Wollongong (Australien). Sie untersucht die Synthese von metallorganischen Gefügen und daraus entwickelten edelmetallfreien Elektrokatalysatoren. Darüber hinaus charakterisiert sie mittels hochauflösenden Rastertransmissionsmikroskopen Materialien bis auf ihre atomare Ebene. Dabei führt sie gleichzeitig auch Verformungs-, Heiz- und Kühlexperimente durch. Für ihre herausragenden Forschungsarbeiten erhielt Cheng mehrere Auszeichnungen, darunter mehrere nationale Stipendien während ihres Bachelor- und Masterstudiums in China, eine Auszeichnung für angehende Doktoranden 2017 und eine Auszeichnung für ihre Doktorarbeit 2020 der University of Wollongong.

Die Humboldt-Stiftung unterstützt die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland und aus Deutschland. Sie vergibt diese Forschungsstipendien an Forschende, die über eine hervorragende Qualifikation und ein eigenes Forschungsprofil verfügen. Da die Preisträgerin oder der Preisträger die Gastinstitution in Deutschland frei wählen kann, ist der Preis sowohl für die Person als auch für die Gastinstitution eine Auszeichnung.

Autorin: Yasmin Ahmed Salem

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