MPIE-Nachwuchswissenschaftler erhält Otto-Hahn-Medaille

14. Juni 2012

Dr. Fritz Körmann (30), gebürtiger Wittener und Nachwuchswissenschaftler am Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) in der Abteilung Computergestütztes Materialdesign, hat am Mittwoch, 13. Juni, die Otto-Hahn-Medaille für seine ausgezeichnete Doktorarbeit erhalten (summa cum laude). Die Medaille wird jährlich von der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) an rund 30 Jungforscher verliehen und ist mit 7.500 Euro dotiert.

Körmann hat in seiner Doktorarbeit eine neue Generation effizienter Algorithmen zur Beschreibung und hochgenauen Vorhersage thermodynamischer Eigenschaften realer magnetischer Systeme entwickelt. Damit gelang es ihm, mit bisher nicht erreichbarer Präzision, deren Materialeigenschaften, zum Beispiel ihre Wärmekapazität, vorherzusagen. Die dafür entwickelten und verwendeten Computersimulationen basieren auf den Grundsätzen der Quantenmechanik und kommen ganz ohne experimentelle Versuche aus. Das senkt den Zeit- und Kostenaufwand erheblich. Die präzisen Vorhersagen sind Grundlage dafür, technologisch hochinteressanten Werkstoffe, zum Beispiel hochfeste und/oder hochtemperaturstabile metallische Legierungen oder kaltverformbare und gleichzeitig ultraharte Stähle, systematisch zu entwickeln, neue Designkonzepte zu erproben und potentielle Versagensmechanismen schon in der Entwicklungsphase zu erkennen und zu umgehen.

Die MPG zeichnet seit 1978 jedes Jahr junge Forscher, die herausragende wissenschaftliche Leistungen im Rahmen ihrer Doktorarbeit erbracht haben, mit der Otto-Hahn-Medaille aus. Der Preis wird auf der jährlichen MPG-Hauptversammlung verliehen, die dieses Jahr vom 12.-14. Juni in Düsseldorf stattgefunden hat. Durch die Medaille sollen die ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftler zu einer Karriere in der Forschung motiviert werden. Der Preis ist nach Otto Hahn benannt, der 1944 für seine Arbeiten zur Kernspaltung den Nobelpreis für Chemie erhalten hat.

Autor: Yasmin Ahmed Salem

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