Zukunftsforschung zum Anfassen bei der Nacht der Wissenschaft

17. September 2024

Wie spart man 8% der weltweiten CO2-Emissionen ein?

Wie speichert man Energie aus erneuerbaren Energien?

Und warum kriegen Moschusochsen kein Schleudertrauma beim Zusammenstoßen ihrer Schädel?

Am 13. September 2024 präsentierte das Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI-SusMat) seine Forschung bei der Nacht der Wissenschaft. Ca. 10.000 Besucherinnen und Besucher informierten sich am Schadowplatz über zukunftsweisende Forschung.

Interessierte konnten ganz praktisch am Modell eines Stahlwerkes nachvollziehen, was es mit "grünem Stahl" auf sich hat. Konkret könnten so ganze 8% der weltweiten CO2-Emissionen eingespart werden. Eine Notwendigkeit angesichts steigender Nachfrage nach Stahl. Aber auch bestehender Abfall bietet spannende Möglichkeiten. Das für die Stahlproduktion benötigte Eisen könnte durch die Wiederverwertung von Rotschlamm gewonnen werden – einem Nebenprodukt der Aluminiumherstellung. Jährlich entstehen weltweit 180 Millionen Tonnen dieses giftigen Abfalls. Allein die Deponie im niedersächsischen Stade ist so groß wie das Gebiet zwischen dem NRW-Landtag und den Schadow-Arkaden. Rotschlamm besteht zu 80% aus Eisen und die WissenschaftlerInnen des MPI-SusMat haben eine innovative und kosteneffiziente Methode entwickelt, dieses Eisen mithilfe von Wasserstoffplasma zu extrahieren. So ließe sich wieder neuer, nachhaltiger Stahl produzieren.

Im Haus der Universität hielt Tonya Kloos vom MPI-SusMat einen spannenden Vortrag über Brennstoffzellen und ihre Fähigkeit, aus Wasserstoff Strom zu erzeugen. Sie beleuchtete die Frage, warum diese Technologie noch nicht weiterverbreitet ist, etwa in der Automobilindustrie.

Zum Abschluss des ereignisreichen Tages begeisterte ein unterhaltsamer Science Slam von Genna Monahan das Publikum. Sie stellte ihre außergewöhnliche Forschung über Moschusochsen vor. Während der Brunftzeit schlagen diese Tiere bei hohen Geschwindigkeiten ihre Köpfe gegeneinander – und das nahezu ohne Verletzungen. Ihre einzigartige Schädelstruktur könnte die Entwicklung neuer, extrem widerstandsfähiger Materialien vorantreiben. Monahan wurde vom Publikum als beste Science Slammerin des Abends gekürt.

Die Nacht der Wissenschaft wird gemeinsam von der Heinrich-Heine-Universität, der Hochschule Düsseldorf, dem Forschungszentrum Jülich, des Deutschen Diabetes Zentrum, der Otto-Beisheim-School of Management und dem Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien organisiert.

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