FORGE: Materialien unter rauen Umwelteinflüssen - Projektstart

Fast 6 Millionen Euro für 3,5 Jahre durch das EU-Förderprogramm Horizon 2020

19. August 2020

Zusammen mit 12 Projektpartnern aus Wissenschaft und Industrie wird das Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) intelligente Hochentropie-Legierungsbeschichtungen für den nachhaltigen Einsatz in energieintensiven Industriezweigen entwickeln. Das Projekt FORGE findet im Rahmen des EU-Förderprogramms Horizon 2020 statt und wird über 3,5 Jahre mit 6 Millionen Euro finanziert. Dabei arbeitet das Forscherteam mit CALPHAD-Analysen, Methoden der künstlichen Intelligenz sowie Hochdurchsatzexperimenten.

Unter rauen Umwelteinflüssen wird die Oberfläche von Werkstoffen gerade bei energieintensiven Prozessen angegriffen. Das FORGE-Projekt widmet sich dieser Problematik und definiert vier Handlungsfelder:

1. Korrosion von Metallen aufgrund saurer, basischer und reaktiver Komponenten;

2. Wasserstoffversprödung von hochfesten Stählen aus hydrolytischem und Prozesswasserstoff;

3. Erosion von Prozessanlagen durch Partikel und Verschleiß durch Reibung;

4. Thermische Zersetzung von Keramikgefäßwänden durch alkalischen Angriff bei hohen Temperaturen.

Im Rahmen des Projekts fokussiert sich die Forschung des MPIEs vor allem auf das maschinelle Lernen und das durch CALPHAD-unterstützte Design von komplexen Legierungszusammensetzungen (Compositionally Complex Alloys (CCAs)). Darüber hinaus sollen beständige CCAs gegen Wasserstoffversprödung entwickelt werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Abteilungen Mikrostrukturphysik und Legierungsdesign sowie Struktur und Nano-/Mikromechanik von Materialien sind am Projekt beteiligt.

Das Projekt wird voraussichtlich im Oktober 2020 beginnen. Die Projektpartner des MPIE sind: ArcelorMittal, ASAŞ, Bayreuth AeonX AI, Çimsa, Empa, Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau, Instituto de Tecnología Cerámica, MBN NANOMATERIALIA S.P.A., Tailorlux, Technovative Solutions LTD, TWI, und die Universität Leicester.

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