Kooperation mit Südkorea ermöglicht neue Wege bei der Untersuchung von Metallen auf atomarer Ebene
Das Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) wird seine Zusammenarbeit mit der Max-Planck POSTECH/Korea Initiative intensivieren. In einem gemeinsamen Memorandum, welches beide am 11. März 2015 unterzeichneten, einigten sich die Partner gerade im Bereich in situ Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) zu kooperieren. Solche Messungen sollen zu einem besseren Verständnis von Phasenumwandlungen und Materialversagen führen.
In diesem ersten Schritt wird vor allen Dingen die Abteilung „Struktur und Nano-/Mikromechanik von Materialien“ von Prof. Gerhard Dehm (MPIE) mit POSTECH zusammenarbeiten. Die Abteilung erforscht die Grundlagen lokaler Verformungsprozesse in modernen Materialien mit dem Ziel die Mechanismen aufzuklären, die zu Plastizität und nachfolgender Schädigung führen. Hierbei hat die Abteilung eine besondere Expertise bei der Messung mechanischer Prozesse mittels TEM und arbeitet mit der Abteilung “Grenzflächenchemie und Oberflächentechnik“ daran elektrochemische Prozesse mit in situ TEM zu erforschen.
POSTECH ist eine südkoreanische Eliteuniversität mit dem Schwerpunkt auf Physik, Chemie, Material- und Ingenieurswissenschaften. POSTECH ist unter anderem spezialisiert auf die Messung lokaler Dehnungsprozesse metallischer Materialien.
Das Memorandum mit POSTECH ist ein erster Schritt einer trilateralen Forschungsinitiative zwischen dem MPIE, POSTECH und der Universität Berkeley (Kalifornien, USA). Die Zusammenarbeit mit der Universität Berkeley wird besonders die methodische Weiterentwicklung von in situ TEM Messungen beinhalten. Während gängige Kameras bei TEM-Messungen ca. 25 Aufnahmen pro Sekunde schießen können, haben Wissenschaftler der Universität Berkeley eine Methode entwickelt mit der bis zu 1000 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden. Dieser Fortschritt ermöglicht die Beobachtung von Prozessen, die sich im Bereich von Millisekunden auf der atomaren Ebene abspielen und öffnet so neue Wege in der Materialforschung.
Die Kooperation umfasst den Austausch von Doktoranden und die gegenseitige Nutzung der Forschungsanlagen.