Feierliche Einweihung des Gerätes für 3D-Atomsondentomographie

6. Oktober 2009

Stahl ist ein äußerst komplexes Gefüge mit zahlreichen verschiedenen chemischen und strukturellen Elementen. Deren genaue Anordnung und Verteilung ist in den meisten Fällen noch nicht vollständig geklärt, sie bestimmen jedoch maßgeblich die für uns sichtbaren mechanischen Eigenschaften.

Um diesen Fragen, die für Stahlforschung und –industrie von höchstem Interesse sind, auf den Grund zu gehen, wurde am MPI für Eisenforschung in der Abteilung von Prof. Dierk Raabe ein hoch modernes Gerät für Atomsondentomographie angeschafft. Bei dieser Technik werden mit Hilfe eines Lasers Atome aus einer spitznadelförmigen Probe heraus gelöst und ihre Masse bestimmt. So erhält man nicht nur Informationen über die Art der verschiedenen Teilchen sondern mit Hilfe eines Rechners erfährt man auch, wo ihre ursprüngliche Position in der Probe war. Die Probe kann dann dreidimensional auf dem Bildschirm abgebildet werden. Die Wissenschaftler erhalten so detaillierte Einblicke ins Innerste des Werkstoffes und können kleinste Mengen an Verunreinigungen von wenigen tausendstel Prozent, die wichtige Eigenschaften eines Werkstoffs wie Härte und Verformbarkeit entscheidend bestimmen, aufspüren.

Extrem wichtig für Abteilungsleiter Prof. Dierk Raabe und den Leiter des neuen Labors für Atomsondentomographie, Herrn Dr. Pyuck-Pa Choi, ist, dass sich mit diesem speziellen Gerät nicht nur Stähle, sondern auch Halbleiter oder sogar biologische Materialien bis in den atomaren Bereich analysieren lassen.

Diese spezielle Apparatur zur Werkstoffdiagnostik ist in Deutschland einzigartig. Mit einem feierlichen Akt wird das Gerät am Donnerstag, den 17. September 2009 am Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH in Düsseldorf eingeweiht. Zahlreiche weltweit führende Wissenschaftler der Materialwissenschaften und atomaren Analytik werden sich in Düsseldorf einfinden und sich in Vorträgen und Diskussionen über die Möglichkeiten dieser modernen Technik austauschen.

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